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Zink in Huel und die Effekte von Antinährstoffen

Der EU-Nährstoffreferenzwert (NRV) – also die empfohlene Mindestzufuhr für den Bedarf der meisten Menschen – beträgt bei Zink 10 mg für Erwachsene[1]. Wir benötigen eine ausreichende Zinkzufuhr durch unsere Ernährung, da dieses Spurenelement mehrere unerlässliche Aufgaben in unserem Körper erfüllt. Unter anderem unterstützt es verschiedene Enzyme bei ihren Reaktionen, ist beteiligt an Wachstum und Entwicklung und spielt eine Rolle für Nerven-, Immun- und Reproduktionssystem.

Zink ist unverzichtbar, eine zu geringe Menge in unserer Nahrung führt zu Wachstums- und Entwicklungsproblemen, die mit neurologischen Störungen und Immundefekten in Verbindung gebracht werden. Zinkmangel kommt bei gesunden Personen mit einer typischen westlichen Ernährungsweise nur selten vor, tritt unter Veganern allerdings etwas häufiger auf[2].

Das gesamte Zink in Huel Pulver kommt in den Zutaten Hafer, Leinsamen, Erbsenprotein und Protein aus braunem Reis von Natur aus vor und wird nicht zugesetzt.

Zink und Antinährstoffe

Lebensmitteln beinhalten Stoffe, die die Aufnahme einiger Mineralien wie Zink beeinträchtigen und sich auf ihre Bioverfügbarkeit auswirken. Bioverfügbarkeit bezeichnet die Menge eines Nährstoffs, die resorbiert und im Körper wirksam wird. Inhaltsstoffe, die sich negativ auf die Resorption von Nährstoffen auswirken, werden auch als Antinährstoffe bezeichnet. Diese Nahrungsmittelbestandteile reduzieren den Nährwert anderer Nährstoffe, obgleich sie selbst auch einen Ernährungsnutzen aufweisen.

Der wichtigste Antinährstoff, der die Bioverfügbarkeit von Mineralien beeinträchtigt, ist Phytinsäure. Phytinsäure, auch Hexa-Phospho-Inosit genannt, ist eine natürlich vorkommende Speicherform des Phosphors in Pflanzensamen. Die gebundene Form wird als Phytat bezeichnet. Sowohl Hafer als auch Leinsamen, zwei der Hauptzutaten von Huel, sind reich an Phytinsäure. Das Mahlen von Getreide und das Entfernen der Kleie reduzieren die Phytinsäuremenge in Nahrungsmitteln[3]. Dies ist auch bei Huel der Fall, da sowohl der Hafer als auch die Leinsamen fein gemahlen werden und der Phytinsäuregehalt dadurch deutlich abnimmt.

Phytinsäure ist zwar ein Antinährstoff, gleichzeitig aber auch ein starkes Antioxidans mit gesundheitsförderlicher Wirkung[4, 5, 6]. Ihr wurde eine antikarzinogene Wirkung nachgewiesen[7] und außerdem kann sie Schwermetalle (z. B Cadmium und Blei) binden und deren Akkumulation im Körper vorbeugen[8].

Das Ausmaß, in dem Phytinsäure die Bioverfügbarkeit von Zink reduziert, ist unterschiedlich und wird auch von weiteren Nahrungsmittelbestandteilen beeinflusst. Bei veganer Ernährung besteht aufgrund des hohen Phytinsäuregehalts das Risiko, nicht genug Zink aufzunehmen. Daher wird davon ausgegangen, dass der Zinkbedarf von Veganern 50 % höher liegt als der von Fleischessern[2, 9]. Mehr dazu erfährst du in unserem Artikel Phytonährstoffe in Huel.

Der Effekt von Phytinsäure auf Zink ist zwar relevant, fällt jedoch deutlich geringer aus als bei Eisen. Weiterhin wird die Aufnahme von Zink weniger stark durch sonstige Antinährstoffe beeinträchtigt als die anderer Mineralstoffe. So kann sich beispielsweise Calcium auf die Bioverfügbarkeit von Eisen auswirken, wogegen für den Zinkstatus von Menschen kaum ein Effekt nachweisbar ist[10, 11].

Ein Gremium der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) prüfte den Effekt von Phytinsäure auf die Zinkwerte[12]. Es untersuchte dabei unterschiedliche Zufuhrmengen von Phytinsäure zwischen 300 mg und 1200 mg pro Tag und den damit einhergehenden Zinkbedarf. Das Gremium kam zu dem Schluss, dass die Bevölkerungsreferenzzufuhr (Population Reference Intake – PRI) von Zink für erwachsene Männer 9,4 mg bis 16,3 mg und für Frauen 7,4 mg bis 12,7 mg betragen sollte und sich jeweils proportional zur Phytinsäureaufnahme verhält.

Zink in Huel

Huel Pulver v3.0 und Black Edition enthalten eine relativ große Menge Phytinsäure sowie 18 bzw. 19 mg Zink pro 2.000 kcal. Bei einer täglichen Zufuhr von 2.000 kcal sind 18 mg Zink mehr als ausreichend, um den Bedarf sowohl von Männern als auch von Frauen zu decken.

References

  1. Europe FD. Guidance on the Provision of Food Information to Consumers, Regulation (EU) No. 1169/2011. 2013.
  2. Trumbo P, et al. Dietary reference intakes: vitamin A, vitamin K, arsenic, boron, chromium, copper, iodine, iron, manganese, molybdenum, nickel, silicon, vanadium, and zinc. J Am Diet Assoc. 2001; 101(3):294-301.
  3. Gupta RK, et al. Reduction of phytic acid and enhancement of bioavailable micronutrients in food grains. J Food Sci Technol. 2015; 52(2):676-84.
  4. Graf E, et al. Phytic acid. A natural antioxidant. J Biol Chem. 1987; 262(24):11647-50.
  5. Hawkins PT, et al. Inhibition of iron-catalysed hydroxyl radical formation by inositol polyphosphates: a possible physiological function for myo-inositol hexakisphosphate. Biochem J. 1993; 294 ( Pt 3):929-34.
  6. Phillippy BQ, et al. Antioxidant functions of inositol 1,2,3-trisphosphate and inositol 1,2,3,6-tetrakisphosphate. Free Radic Biol Med. 1997; 22(6):939-46.
  7. Shamsuddin A. Anti-cancer function of phytic acid. International Journal of Food Science and Technology. 2002; 37(7):769-82.
  8. Schlemmer U, et al. Phytate in foods and significance for humans: food sources, intake, processing, bioavailability, protective role and analysis. Mol Nutr Food Res. 2009; 53 Suppl 2:S330-75.
  9. Linus Pauling Institute at Oregon State University. Zinc. Date accessed: 16/07/2020. [Available from: https://lpi.oregonstate.edu/mic/minerals/zinc].
  10. McKenna AA, et al. Zinc balance in adolescent females consuming a low- or high-calcium diet. Am J Clin Nutr. 1997; 65(5):1460-4.
  11. Hunt JR, et al. Dietary calcium does not exacerbate phytate inhibition of zinc absorption by women from conventional diets. Am J Clin Nutr. 2009; 89(3):839-43.
  12. EFSA. Scientific opinion on dietary reference values for zinc. In: Authority EFS, editor. 2014.