Hi Jess! In meinem Freundeskreis wird der aktuelle Blutzuckermessgeräte-Hype heiß diskutiert. Lohnt es sich, so ein Gerät auszuprobieren, auch wenn ich keinen Diabetes habe?
In einer Welt ständig wechselnder Ernährungstrends (danke, TikTok) ist ein neuer Starkandidat aufgetaucht: ein markanter weißer Kreis auf der Oberarmrückseite zahlreicher Menschen. Vielleicht hast du ja schon mal einen in freier Wildbahn erspäht?
Es handelt sich dabei um ein Blutzuckermessgerät. Die Idee dahinter ist, zu überwachen, wie der Körper auf bestimmte Lebensmittel reagiert. Klingt interessant, oder? Aber sind diese Messgeräte einfach nur der nächste kurzlebige Modetrend – oder könnten wir tatsächlich alle davon profitieren? Schauen wir uns das mal genauer an.
Wie der Name bereits erahnen lässt, gibt der Blutzucker- oder Blutglukosespiegel die Konzentration von Zucker im Blut an. Er wird durch unsere Ernährung beeinflusst, daher ist es völlig normal, dass er im Laufe des Tages schwankt.
Nehmen wir mal an, du isst am Vormittag einen Apfel als Snack. Die Kohlenhydrate werden in Glukose aufgespalten, die dann in deinen Blutkreislauf gelangt. Der Körper reagiert, indem er Insulin ausschüttet, um die Energie aus dem Blut in die Zellen zu transportieren, den Blutzuckerspiegel im Gleichgewicht zu halten und „Kraftstoff“ für die Körperfunktionen bereitzustellen.
Die Abkürzung CMG steht für „Continous Glucose Monitor“ und bezeichnet Geräte, die über den ganzen Tag hinweg eine kontinuierliche Blutzuckermessung durchführen. Mit einer sehr feinen Nadel werden diese münzgroßen Messgeräte an der Rückseite des Oberarms befestigt. Diese Technologie ermöglicht es insbesondere Diabetikern, Live-Informationen über ihren Blutzuckerspiegel abzurufen – ohne das altmodische „Fingerstechen“.
Der größte Vorteil ist, dass die Geräte dir Echtzeit-Einblicke in deinen Körper bieten. CGMs, die normalerweise am Oberarm getragen werden, arbeiten mit kleinen Sensoren, die die Messwerte direkt an dein Smartphone senden, damit du Muster und Schwankungen deiner Blutzuckerwerte im Auge behalten kannst. Dieser unmittelbare Datenzugriff ermöglicht es den Nutzern, ihre Ernährung oder Medikamente rechtzeitig anzupassen. Ein stabiler Blutzuckerspiegel trägt zu einer geregelten Energieversorgung für verschiedene Körperfunktionen bei, was auch Einfluss auf die Stimmung, die Konzentration und den Schlaf hat.
Oft heizen Promis, Influencer und/oder Marketingkampagnen einen Trend an, und Blutzuckermessgeräte werden als neues Tool für „personalisierte Ernährung“ promotet. CGMs sollen helfen, Blutzuckerspitzen zu kontrollieren, die durch bestimmte Lebensmittel herbeigeführt werden und auf erhöhte Gesundheitsrisiken wie z. B. die Entwicklung von Diabetes Typ II hinweisen können.
Allerdings bleibt häufig unerwähnt, dass Blutzuckerspitzen nicht unmittelbar zu den genannten gesundheitlichen Problemen führen, sondern andere Faktoren ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Außerdem muss betont werden, dass die Überwachung von Glukosespitzen nicht unbedingt viel über die Gesamtqualität einer Mahlzeit aussagt.
Derzeit ist noch nicht ausreichend belegt, ob und inwiefern der Einsatz von CGMs bei gesunden Menschen sinnvoll ist. Für Menschen mit Diabetes ist die Überwachung des Blutzuckerspiegels zweifelsohne von Vorteil – doch ich befürchte, dass es bei anderen Menschen zu unnötigen Einschränkungen bei der Ernährung führen könnte, wenn sie sich zu sehr auf die CGM-Daten fixieren.
Ein Freund hat mir sogar erzählt, dass er keine Bananen mehr essen darf, weil sie angeblich den Blutzuckerspiegel in die Höhe schießen lassen. Die Technologie ist noch relativ neu, daher ist es wichtig, sich nicht von Marketingversprechungen verlocken zu lassen, sondern auf solide wissenschaftliche Erkenntnisse zu setzen.
Continous Glucose Monitors (CMGs) werden als Wundertools für „personalisierten Ernährung“ vermarktet. Sie messen kontinuierlich den Blutzuckerspiegel und senden die Daten live ans Smartphone. Die Idee ist, den Konsum von Lebensmitteln zu minimieren, die den Blutzuckerspiegel in die Höhe treiben. Wenn wir Kohlenhydrate essen, steigt unser Blutzuckerspiegel aber automatisch an – das ist völlig normal. Für die Wirksamkeit dieser Geräte (vor allem für Menschen ohne Diabetes) fehlen bislang stichhaltigen Belege, was darauf hindeutet, dass die vermeintlichen Vorteile eher auf effektives Marketing als auf solide Wissenschaft zurückzuführen sind.
Jessica Stansfield, RNutr
Huel Ernährungsteam
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