Wie sich Stress auf die Darmgesundheit auswirkt
Wirkt sich Stress auf unsere Darmgesundheit aus oder unsere Darmgesundheit auf den Stress? Es gibt viele aktuelle Forschungsarbeiten, die sich mit den Zusammenhängen zwischen psychischem Wohlbefinden und Darmgesundheit befassen. Werfen wir einen Blick darauf, was Forscher über diese Huhn-oder-Ei-Situation in unserem Dickdarm (und unserem Gehirn) herausgefunden haben.
Was ist die Darm-Hirn-Achse?
Viele Forscher im Bereich der Darmgesundheit erkennen die sogenannte Darm-Hirn-Achse als Verbindung zwischen unserem Darm und unserem Gehirn an. Diese Verbindung ist ein komplexes Zusammenspiel zwischen der Darmmikrobiota (alle Lebewesen in unserem Darm) und dem Gehirn, das sich möglicherweise auf die Gesundheit des Gehirns und die kognitiven Funktionen auswirkt.
Diese relativ neue Entdeckung hat zahlreiche konsistente Studien angestoßen, die uns helfen, die Rolle von Darm und Ernährung für unser psychisches Wohlbefinden besser zu verstehen.
Wenn Darmbakterien mit der Nahrung aufgenommene Ballaststoffe fermentieren, produzieren sie sogenannte kurzkettige Fettsäuren. Man geht davon aus, dass diese eine Rolle bei der Kommunikation und Regulierung mit unserem Nervensystem spielen.
Die Mechanismen dieser Verbindung und ihre Fähigkeit, die Physiologie und das Verhalten unseres Gehirns zu beeinflussen, sind jedoch noch nicht vollständig geklärt.
Stress kann sich auf unseren Darm auswirken.
Der Umgang mit Stress ist ein wichtiger Aspekt zur Unterstützung unserer Darmgesundheit. Es wurde festgestellt, dass chronischer Stress die Zusammensetzung der Darmmikrobiota verändern kann. Chronischer Stress kann zu einer Dysbiose (auch Dysbakteriose genannt) führen. Damit bezeichnet man ein Ungleichgewicht zwischen den Arten von Organismen in unserem Darm. Es gibt laufende Forschungen, die untersuchen, wie Stress, Ernährung und unsere Darmmikrobiota zu unserer psychischen Gesundheit beitragen können, insbesondere in Bezug auf depressive und stressbedingte Störungen.
Eine auf die Unterstützung unseres Darms ausgerichtete Ernährung kann helfen, Stress zu reduzieren.
Ein sehr interessantes Forschungsprojekt untersucht derzeit, welche Lebensmittel wir zu uns nehmen können, um unseren Darm und das Stressmanagement zu unterstützen.
Ziele der Studie
Diese Studie mit dem Titel „Füttere deine Mikroben, um deinen Stress zu managen“ verfolgt das Ziel, die Auswirkungen einer psychobiotischen Ernährung auf die mikrobielle Stabilität und den wahrgenommenen Stress bei gesunden Erwachsenen zu untersuchen.
Methodik
Eine Gruppe von 45 gesunden Erwachsenen wurde nach dem Zufallsprinzip einer Interventions- oder einer Kontrollgruppe zugewiesen. Die Interventionsgruppe wurde angewiesen, einer „psychobiotischen Ernährung“ zu folgen, die reich an Lebensmitteln war, die bekanntermaßen die Mikrobiota beeinflussen, wie Vollkornprodukte, präbiotikareiche Obst- und Gemüsesorten und fermentierte Lebensmittel.
Die Kontrollgruppe erhielt keine konkrete Diätvorgabe und konzentrierte sich, unter Anleitung eines Ernährungsberaters, hauptsächlich auf eine allgemein gesunde Ernährung.
Ergebnisse
Die Teilnehmer, die sich psychobiotisch ernährten, konnten eine Reduzierung des wahrgenommenen Stressniveaus um 32 % verzeichnen, im Vergleich zu 17 % in der Kontrollgruppe.
Was kann ich tun, um meinen Darm zu unterstützen?
Auch wenn die Wissenschaft die Feinheiten unserer Darm-Gehirn-Verbindung noch nicht abschließend erforscht hat, ist bekannt, dass der Umgang mit Stress und die Aufnahme verschiedener ballaststoffreicher Lebensmittel unserer Gesundheit zugutekommen. Einige Möglichkeiten, mit Stress umzugehen, sind:
- Meditation
- Zeit in der Natur verbringen
- Sich in gemeinnützige Projekte einbringen
- Sportliche Betätigung
- Kreative Hobbys
Text: Madeline Peck RDN CDN