Von der Visualisierung über Sport als Privileg bis hin zu … ähm, Zen-Sessions auf der Toilette: Entdecke, welche Methoden unsere Experten täglich anwenden, um ihre Fitness zu verbessern – und bringe mit ihren Tipps deinen eigenen Erfolg voran.

TDer Schlüssel zu einer gesunden Lebensweise ist, seine Gewohnheiten zu ändern. Das weißt du, das wissen wir, das wissen eigentlich alle. Trotzdem ist es für viele von uns leichter gesagt als getan, sich ein gesünderes Verhalten anzugewöhnen. Was können wir also tun, um uns das Ganze einfacher zu machen?

Wenn es darum geht, sich gesunde Gewohnheiten anzueignen, plädiert das „British Journal of General Practice“ für „einfache und nachhaltige Ratschläge zur Verhaltensänderung“. Die Autoren der Studie schreiben, dass eine Veränderung nur dann effektiv sein kann, wenn sie „für den Patienten einfach umzusetzen ist und realistisches Potenzial für eine langfristige Wirkung besteht“. Klingt sinnvoll, oder?

Eine zweite Studie, die in der Fachzeitschrift „Frontiers in Psychology“ veröffentlicht wurde, legt nahe, dass größer angelegte Ziele, wie etwa in Form zu kommen oder 10 km in Rekordzeit zu laufen, oft mit kurzfristig erreichbaren Zielen in Konflikt geraten – beispielsweise im Bett YouTube-Videos zu schauen (wir kennen dieses Gefühl …).

Der Trick ist, ein ausgewogenes Verhältnis zu schaffen und beiden Zielen Platz einzuräumen, anstatt eines davon vollständig aufzugeben.

Deshalb wollen dir unsere Experten nicht den kompletten Tag diktieren, sondern ein paar einfache – und nachhaltige – Hacks an die Hand geben, die dir beim Umdenken helfen und sich dadurch äußerst positiv auf deine Leben und dein langfristiges Wohlbefinden auswirken können. Betrachte sie als Starthilfe, nicht als Fitnessplan.

Ob der Verzicht auf soziale Medien am Morgen oder das bewusste Freischaufeln von Zeit für sich selbst: Lerne die täglichen Gewohnheiten kennen, die unseren Experten geholfen haben, Fitness zu ihrem Lebensstil. Wenn du dir die Tipps mitnimmst, die dich am meisten ansprechen, wirst du vielleicht schon bald selbst die Vorteile spüren.

Richtig in den Tag starten

„Als ehemaliger Spitzenleichtathlet war es für mich schwierig, keinen strukturierten Trainingsplan mehr zu haben, nachdem ich mich aus dem Wettkampfleben zurückgezogen hatte. Ich fühlte mich oft verloren und ohne Ziel, also habe ich eine Morgenroutine eingeführt: Lesen (10 Minuten), Tagebuch schreiben (5 Minuten), Stretching, Beweglichkeits- und Atemübungen (10 Minuten) und einen Morgenlauf (30 – 45 Minuten). Das hat mir geholfen, von der Arbeit und den sozialen Medien abzuschalten, während ich Zeit zum Nachdenken hatte und mich auf meine Optimierungspotenziale konzentrieren konnte.“

Lewis Moses, ehemaliger britischer Meister im 1500-Meter-Lauf, heute INCUS-Laufberater und leitender Trainer für Runner Retreats

Gut frühstücken

„Das Frühstück ist unverzichtbar. Es macht mich startklar für den Tag und versorgt mich mit ordentlichem Treibstoff, damit ich mich durch mein Training powern kann. Ich kenne meinen Körper am besten und weiß, dass ich ein ausgewogenes, gesundes und nahrhaftes Frühstück brauche, um mein Bestes zu geben. Ich entscheide mich immer für etwas leicht Verdauliches, das Fette, Proteine und Kohlenhydrate enthält, z. B. Rührei, Vollkorntoast, Räucherlachs und ein bisschen Avocado.“

David Wiener, Trainings- und Ernährungsspezialist bei Freeletics
(Keine Zeit, ein aufwendiges Frühstück vorzubereiten? Huel ist schnell gemacht, vollwertig und schmeckt auch morgens …)

In den Fitnessstudio-Modus schalten

„Das klingt jetzt vielleicht etwas verrückt, aber bevor ich trainiere, setze ich mich immer fünf Minuten lang auf die Toilette. Nicht, weil die Natur ruft, sondern weil ich diese Zeit nutze, um von allem anderen abzuschalten und mental in den Fitnessmodus umzuschalten.“

„Ich setze mich hin, packe methodisch meine Sporttasche aus, setze langsam meine Earbuds ein und wähle einen Track, um mich zu sammeln. Alles, was ich in diesen fünf Minuten tue, geschieht ruhig und methodisch, um den ganzen Stress, der vorher da war, loszuwerden und den Kopf freizubekommen für das, was jetzt ansteht.“

Robert Utley, Gründer von Real Body Performance

Dein eigenes Vorbild sein

„Das Wichtigste, was ich mir angewöhnt: Ich visualisiere meine Zukunft, indem ich meine Ziele aufschreibe und mein Verhalten darauf ausrichte, sie zu erreichen. Auf diese Weise fällt einem sofort auf, welche Gewohnheiten man zurückschrauben oder ganz aufgeben sollte.“

„Durch Visualisierung und Umsetzung habe ich meine Lebensweise grundlegend verändert. Ich wurde taktischer Athlet beim britischen Militär, habe mein eigenes Unternehmen gelauncht und eine Familie gegründet.“

„Als ich klein war, wollte ich immer ein Vorbild haben. Aber in jenen Momenten, in denen ich meine Zukunft visualisiert habe, wurde mir klar, dass ich selbst der Mensch sein kann, die ich mir immer in meinem Leben gewünscht habe.“

Farren Morgan, Cheftrainer und Gründer von The Tactical Athlete

Deinen Körper als Geschenk wahrnehmen

„Jeder hat Tage, an denen er nicht trainieren will. Aber eines motiviert mich jedes Mal, wenn ich keine Lust auf Bewegung habe, und zwar, mit selbst zu sagen: ‚Ich habe das Glück, Sport treiben zu können‘. So viele Menschen haben gar nicht die Möglichkeit dazu. Ich bin fit und leistungsfähig, also muss ich meinem Körper den Respekt zuteilwerden lassen, den er verdient, und ihn in Bewegung halten.“

Chelsea Labadini, Gründerin von Chelsea Labadini's Online Coaching

Dich an ein Mantra halten

„Eine Sache, die mir geholfen hat, mein Fitnessprogramm über lange Zeit hinweg durchzuhalten, ist ein Mantra mit drei Wörtern: Beständigkeit, Einsatz und Verantwortung. Wenn du dein rund um dein Training und deine Ernährung beständig bleibst, wirst du Ergebnisse sehen.“

„Einsatz zu zeigen bedeutet, dass ich mich an das halte, was ich gesagt habe, auch wenn sich die Stimmung ändert. Wir alle sind aufgeregt, wenn wir mit einem neuen Fitnessprogramm starten – aber man muss dabei bleiben, auch wenn die Aufregung irgendwann abklingt. Wenn du Verantwortung für dein Handeln übernimmst und dich nicht von kleinen Fehlern aufhalten lässt, hast du die besten Chancen auf Erfolg.“

Chris Antoni, Gründer von Tailor Made Fitness

Es gelassen angehen

„Ich bin ein großer Fan von ‚Sunday Reset‘, sprich: Ich nutze den Sonntag, um gut zu mir selbst zu sein und mich auf die kommende Woche vorzubereiten, indem ich mir Ziele setze und mein Training so plane, dass ich motiviert bin und Fortschritte mache. Ziel ist es, ausgeruht und mit klarem Kopf in die neue Woche zu starten. Ich finde dies sehr hilfreich für meine Einstellung und meine körperliche Gesundheit und Fitness.“

David Wiener