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Vorteile von mittelkettigen Triglyceriden (MKTs)

Was sind MKT?

Mittelkettige Triglyceride (MKT) sind Fette, die sich nachweislich vorteilhaft auf Gesundheit und Leistungsfähigkeit auswirken[1, 2]. Triglyceride bilden den Hauptbestandteil von Fetten, wobei sich jedes Triglycerid aus drei Fettsäuren und einer Glycerol-Grundstruktur zusammensetzt. Der Großteil der Fette in unserem Essen sind langkettige Triglyceride (LKT). MKT sind Triglyceride deren Fettsäuren eine Strukturlänge von 6 bis 12 Kohlenstoffatomen aufweisen. Es gibt vier grundlegende Fettsäuren, sogenannte mittelkettige Fettsäuren (MKFS), die MKT bilden. Die Zahl gibt ihre Kettenlänge an:

  • C6:0 Capronsäure
  • C8:0 Caprylsäure
  • C10:0 Caprinsäure
  • C12:0 Laurinsäure

Laurinsäure ist besonders interessant, da ihre Einordnung als mittelkettige Fettsäure von einigen Informationsquellen infrage gestellt wird[1]. Allerdings weist sie in ihren Eigenschaften deutliche Unterschiede zu längerkettigen Fettsäuren auf und passt daher eher in die Kategorie der MKFS. Dies gilt insbesondere, weil fast die Hälfte dieser Fettsäure auf dieselbe Weise aufgenommen wird wie andere MKT. Außerdem beruht der Mitochondrienstoffwechsel von Laurinsäure nicht auf dem Transport mittels Carnitin, wie dies bei langkettigen Fettsäuren (LKFS) der Fall ist.

Bei MKT handelt es sich eigentlich um gesättigte Fettsäuren. Sie werden in den Nährwertangaben auch als solche ausgewiesen, verhalten sich im Körper allerdings nicht wie andere gesättigte Fette. Weil gesättigten Fettsäuren ein ausgesprochen schlechter Ruf anhaftet, kann ein hoher Wert auf dem Etikett ein Lebensmittel in ein negatives Licht rücken, auch wenn diese Angabe zu einem großen Teil auf den MKT-Gehalt zurückzuführen ist.

Da MKT gesättigte Fettsäuren sind, oxidieren sie nicht. Die Oxidation von Fetten ist ein Problem, das in den Prozessen kardiovaskulärer Erkrankungen und einiger Krebsarten eine Rolle spielt. MKT sind daher nicht atherosklerotisch (d. h., sie verursachen keine Plaquebildung) wie viele andere Fette und sie sind sehr wärme- und lichtbeständig.

Verdauung, Resorption und Metabolismus von MKT

MKT unterscheiden sich nicht nur strukturell von LKT, sondern werden auch anders aufgenommen und verstoffwechselt. Dieser Prozess entspricht eher einer Kohlenhydratquelle mit hoher Energiedichte als einem Fett. Tatsächlich ist ihre Energiedichte etwas geringer als die von LKT: Sie liefern rund 8,3 kcal pro Gramm, bei LKT sind es dagegen 9,0 kcal. Nach der Verdauung verhalten sich MKT abweichend von anderen Fetten, da sie passiv über die Dünndarmwand resorbiert werden. Die Resorption von LKT erfolgt im Gegensatz dazu über das Lymphsystem. Weiterhin werden für die Verdauung von MKT keine Gallensalze benötigt, was sie für Menschen bekömmlicher macht und die Verstoffwechslung erleichtert. Die Resorptionsgeschwindigkeit für MKT ähnelt der von Glucose und liegt über der von LKT[2].

Anwendungsbereiche für MKT

Wie deutlich wird, sind MKT ein sehr effizienter und energiereicher Nährstoff. Dies eröffnet für MKT zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten in der klinischen Ernährung und Sporternährung sowie für die generelle Gesundheit. MKT dienen als Fettquelle in Teilelementardiäten für Patienten mit Verdauungsschwierigkeiten oder Problemen bei der Verarbeitung strukturell komplexerer Nährstoffe, die in regulären Diäten vorkommen. MKT sind auch besser bekömmlich für Patienten, die an entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa leiden[3] oder bei denen die Gallenblase entfernt wurde[4].

Sportler, insbesondere Langstreckenläufer und Radfahrer ergänzen ihre Ernährung häufig mit MKT und nutzen sie speziell bei der Wettkampfvorbereitung als wichtige Kalorienquelle. Diese Sportler bevorzugen unter Umständen sogar die Aufnahme von MKT gegenüber zusätzlichen Kohlenhydraten, da MKT eine gleichermaßen effiziente Energiequelle darstellen, jedoch in konzentrierterer Form – der Energiegehalt ist bei gleicher Menge also höher (Kohlenhydrate liefern 4 kcal pro Gramm).

Da MKFS anders verstoffwechselt werden als LKFS, erfolgt die Energiegewinnung aus MKFS nicht durch die typischen Stoffwechselprozesse nach der Nahrungsaufnahme. Stattdessen werden MKFS, mit Ausnahme von Laurinsäure, tendenziell eher für die Ketogenese genutzt[1]. Ketogenese ist ein Stoffwechselzustand, in dem Ketonkörper produziert werden, sowie ein Überlebensmechanismus, der Gehirn und Herzmuskel auf Ketonkörper zurückgreifen lässt, um funktionsfähig zu bleiben. Ketogene Diäten sind, obwohl umstritten, eine beliebte Strategie zur Gewichtsabnahme und zeigen positive Effekte bei Epilepsie und anderen neurologischen Erkrankungen[5, 6]. Eine typische ketogene Ernährung besteht aus einer sehr geringen Menge Kohlenhydrate, relativ wenig Protein und einer hohen Fettzufuhr, was den Körper in den Zustand der Ketose versetzt. Allerdings benötigen MKFS nicht dieselben physiologischen Bedingungen für die Ketogenese, die hier auch bei einer höheren Kohlenhydrataufnahme auftreten kann. Daher sind sie besonders nützlich für Personen, die eine ketogene Ernährungsweise anstreben.

MKT in Lebensmitteln

MKT sind nur begrenzt in Lebensmitteln enthalten. Sie kommen in geringen Mengen in Milchfetten wie Butter (8,3 g pro 100 g) und einigen Käsesorten vor (z. B. enthält Cheddar für gewöhnlich 1,9 g pro 100 g). Die reichhaltigsten Quellen sind aber Kokosöl (etwa 58,7 g pro 100 g) und Palmkernöl (etwa 54,2 g pro 100 g).

MKT in Huel

Die in Huel Produkten verwendeten MKT werden aus Kokosöl extrahiert und anschließend sprühgetrocknet. Das so gewonnene Pulver wird dann mit den anderen Zutaten von Huel vermischt.

Der Gesamtgehalt von MKT in Huel Pulver v3.0 und Huel Black Edition liegt bei rund 1,1 g pro 400 kcal und macht über 2,5 % des gesamten Energiegehalts beider Pulver aus. Daraus ergibt sich bei den gesättigten Fettsäuren in Huel Pulver ein MKT-Anteil von etwa 46 %. Eine Flasche Huel Ready-to-drink enthält 2,8 g MKT, was 72 % der enthaltenen gesättigten Fettsäuren entspricht. Von den in Huel Produkten enthaltenen MKFS entfallen etwa 30–50 % auf Caprinsäure, 52–70 % auf Caprylsäure, 1 % auf Capronsäure sowie 1–2 % auf Laurinsäure.

Quellen

  1. Medium-chain triglycerides: Examine.com. Date Accessed: 21/07/2020. [Available from: https://examine.com/supplements/mcts/].
  2. Dean W and English J. nutritionreview.org. Medium Chain Trigylcerides (MCTs). Date Accessed: 21/07/2020. [Available from: https://nutritionreview.org/2013/04/medium-chain-triglycerides-mcts/]
  3. Hunter J. crohns.org.uk. Which dietary treatment should I choose? Date Accessed: 21/07/2020 [Available from: http://www.crohns.org.uk/crohns_disease/nutritional_therapy/which-dietary-treatment-should-i-choose].
  4. Ladas SD, et al. Comparison of the effects of medium and long chain triglyceride containing liquid meals on gall bladder and small intestinal function in normal man. Gut. 1984; 25(4):405-11.
  5. Neal EG, et al. A randomized trial of classical and medium-chain triglyceride ketogenic diets in the treatment of childhood epilepsy. Epilepsia. 2009; 50(5):1109-17.
  6. Liu YM, et al. Medium-chain triglyceride ketogenic diet, an effective treatment for drug-resistant epilepsy and a comparison with other ketogenic diets. Biomed J. 2013; 36(1):9-15.