Top-Tipps für einen nachhaltigen Urlaub

In den letzten Jahren ist das Bewusstsein für die Auswirkungen unserer Urlaube und Reisen auf den Planeten gestiegen, und immer mehr Menschen suchen nach nachhaltigen Reisen [1]. Es kann jedoch schwierig sein, sich darüber klar zu werden, wie man es am besten angehen soll, da viele Gespräche über nachhaltiges Reisen Schuldgefühle im Zusammenhang mit dem Verreisen in uns auslösen. Es wird jedoch nicht funktionieren, die Leute zum Zuhausebleiben zu bringen, indem man ihnen ein schlechtes Gewissen macht. Stattdessen müssen wir herausfinden, was wir tun können, um unsere Ferien nachhaltiger zu gestalten. Das bedeutet, auf eine Weise zu reisen, die dazu beiträgt, die Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren und negative soziale und wirtschaftliche Auswirkungen zu vermeiden [2]. Wo fangen wir also an?

Reiseplanung

Wenn wir uns darüber im Klaren sind, was sich am stärksten auf die Umwelt auswirkt, können wir eine fundiertere Entscheidung über ein Reiseziel und die Art des Urlaubs treffen. Kreuzfahrten verursachen zum Beispiel hohe Wasser- und Luftverschmutzung, eine große Menge an Abfällen und Schäden an Meeresökosystemen [3]. Somit stellen sie eine der am wenigsten nachhaltigen Optionen dar.

Es ist kein Geheimnis, dass Fliegen aufgrund der CO2-Emissionen auch umweltbelastend ist [4]. Bei der Wahl des Reiseziels sollten Sie die Entfernung und die Anzahl der Flüge berücksichtigen, die für einen Urlaub erforderlich sind. Seit der Pandemie wissen viele von uns den Urlaub zu Hause mehr zu schätzen, was von großem Vorteil ist, da so die Anzahl der Reisen und damit die reisebedingten CO2-Emissionen erheblich reduziert werden. Gleichzeitig erhalten wir die Möglichkeit, Schönes in der Nähe unseres Zuhauses zu genießen. Außerdem schont die Einsparung von Reisekosten unsere Geldbörsen.

Entschleunigtes Reisen

Für diejenigen von uns, die lieber weiter weg reisen, bedeutet nachhaltiges Urlauben nicht, auf alle Auslandsreisen zu verzichten. Ein Auslandsaufenthalt ist eine tolle Möglichkeit, etwas anderes zu erleben und neue Kulturen kennenzulernen. Wenn wir beim Reisen entschleunigen, können wir die Auswirkungen, die wir auf die Umwelt haben, minimieren [5]. Was genau ist entschleunigtes Reisen? Dabei handelt es sich um einen Begriff, den wir immer häufiger hören, und der Name ist Programm. Es geht darum zu entschleunigen und mehr Zeit damit zu verbringen, einen Ort zu erkunden, indem der Reiseweg zu einem Teil des Gesamterlebnisses wird [6]. Es geht darum, umweltfreundlichere Transportmethoden wie Züge zu nutzen, anstatt zu fliegen, oder zu Fuß oder mit dem Fahrrad einen neuen Ort zu erkunden. Deshalb gerät entschleunigtes Reisen zunehmend als eine nachhaltigere Art zu reisen ins Blickfeld [5]. Es kann auch zu einer viel intensiveren Erfahrung führen und psychologische Vorteile haben, weil es etwa das seelische Wohlbefinden durch einen achtsameren Reiseansatz und den Aufenthalt in der Natur fördert [7].

Leben wie die Einheimischen

Die Auswirkungen auf die Wirtschaft eines Ortes und die Menschen, die ihn bewohnen, sind ein Schlüsselelement dabei, wenn wir bestimmen wollen, wie nachhaltig ein Urlaub ist [2]. Deshalb kommt es darauf an, wo wir unser Geld ausgeben, wenn wir unterwegs sind. Eine Möglichkeit sicherzustellen, eine positive Wirkung zu erzielen, ist es, lokale Unternehmen zu unterstützen. Anstatt in All-Inclusive-Resorts zu übernachten, die oft das Geschäft vor Ort schädigen, [8], kann die Nutzung lokaler Unterkünfte wie Hotels, Hostels oder Privatunterkünfte die Menschen unterstützen, die dort leben. Dies ist auch eine großartige Möglichkeit, mehr von der besuchten Gegend zu sehen. Für viele von uns ist Essen ein wichtiger Bestandteil des Urlaubs. Restaurants und Märkte vor Ort zu besuchen, ist eine weitere Möglichkeit, die lokale Küche zu erleben und gleichzeitig die Wirtschaft zu unterstützen. Außerdem gibt es dort, wo die Einheimischen hingehen, das leckerste Essen – sie wissen es schließlich am besten!

Recherche

Für viele von uns geht es bei Auslandsreisen darum, Erfahrungen zu sammeln oder an Aktivitäten teilzunehmen, die wir zu Hause nicht erleben können. Leider sind diese zuweilen nicht ethisch korrekt oder nachhaltig. Es liegt in unserer Verantwortung, zu recherchieren und sicherzustellen, dass die Aktivitäten, für die wir uns interessieren, nicht nachteilig für Landschaft, Tier- und Pflanzenwelt oder die Menschen vor Ort sind. Nehmen wir zum Beispiel Elefantenreiten. Es ist ein tolles Fotomotiv, aber tatsächlich werden die Elefanten meist unter schlechten Bedingungen gehalten, geschlagen und leiden häufig unter vielen gesundheitlichen Problemen [9]. Solch grausames und unethisches Verhalten gegenüber den betreffenden Tieren sollte unbedingt vermieden werden.

Ein bisschen tiefer einzutauchen und den vor der Reise geplanten Tiertourismus unter die Lupe zu nehmen, kann von Vorteil sein, wenn man sich nicht an Aktivitäten beteiligen möchte, die den Tieren schaden. Bei allem, was mit dem Reiten von Tieren zu tun hat, ist besondere Vorsicht geboten. Glücklicherweise gibt es jetzt viele Programme, bei denen Naturschutz im Vordergrund steht, damit man die Tierwelt genießen kann, ohne sie zu schädigen [10].

Keine Spuren hinterlassen

Das Prinzip, keine Spuren zu hinterlassen, zielt darauf ab, alle Auswirkungen auf die Natur zu minimieren, um sie für zukünftige Generationen zu erhalten [11]. Das Prinzip stammt ursprünglich von Camping- oder Wanderaktivitäten in der Wildnis [11], kann jedoch auf nahezu jeden Ausflug in die Natur ausgeweitet werden. Die Grundsätze zu befolgen, ist wichtig, um einen nachhaltigen Besuch zu gewährleisten, sei es durch die Bewahrung des Meeres, indem man Korallen und Meerestiere nicht berührt, oder indem man es vermeidet, überfüllter Gebiete zu Spitzenzeiten zu besuchen. Manchmal kann das Prinzip, keine Spuren zu hinterlassen, in Vergessenheit geraten, wenn man nicht allzu weit weg von zu Hause ist. Doch selbst beim Besuch eines Parks vor Ort sicherzustellen, den Müll richtig zu entsorgen, ist ein Schritt in die richtige Richtung.

Zusammenfassung

Ganz gleich, ob man im In- oder Ausland Urlaub macht, es gibt viele positive Aspekte, wenn man einen neuen Ort entdeckt. Daher sollte die Möglichkeit zum Reisen genutzt werden. Wir müssen nur sicherstellen, dass wir unseren Teil dazu beitragen, unseren Urlaub so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Dies kann erreicht werden, indem wir unsere reisebedingten CO2-Emissionen senken, lokale Unternehmen unterstützen und alle Aktivitäten vermeiden, die der von uns besuchten Tier- und Pflanzenwelt schaden. Damit verringern wir unseren Fußabdruck und sorgen dafür, dass unsere Lieblingsurlaubsziele weiterhin genossen werden können.

Quellen

  1. Oonowska M, et al. Toward a Sustainable Tourism. In: Mariani MM, et al., editors. Tourism Management, Marketing, and Development: Performance, Strategies, and Sustainability. New York: Palgrave Macmillan US; 2016. p. 195-213.
  2. UNWTO Ua. Making Tourism More Sustainable - A Guide for Policy Makers. UNEP and UNWTO, 2005, p.11-12
  3. Johnson D. Environmentally sustainable cruise tourism: a reality check. science direct. 2002; Volume 26, Issue 4.
  4. Keith G. Debbage ND. Aviation carbon emissions, route choice and tourist destinations: Are non-stop routes a remedy? . ScienceDirect. 2019; 79.
  5. Gunesch K. The Ecological and Social Power of Slow Tourism for Sensitive yet Profitable Environmental Sustainability: International Insights for Airline and Business Travel from Intercultural Student and Spiritual Stakeholders. Review of Socio-Economic Perspectives. 2017; Vol 2(I), pp 125-138.
  6. Buckley R. Tourism under climate change: will slow travel supersede short breaks? . Ambio. 2011; 40, 3
  7. Farkić J TS. Rethinking Tourist Wellbeing through the Concept of Slow Adventure. Sports (Basel). 2019; vol. 7,8 190.
  8. Emrullah Erul KMW. Explaining Perceived Impacts of All-Inclusive Resorts through Community Attachment 2016.
  9. Bansiddhi P NK, Brown JL, Punyapornwithaya V, Pongsopawijit P, Thitaram C. Management factors affecting physical health and welfare of tourist camp elephants in Thailand. PeerJ. 2019.
  10. Andrea Giampiccoli DOMSJ. Community-based tourism and animals: Theorising the relationship. Cogent Social Sciences. 2020.
  11. Gregory L Simon PA. Beyond Leave No Trace. Ethics, Place & Environment. 2009; 12.

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